/ Internet Governance
Was ist Internet Governance? Schon allein den Begriff zu erklären, ist kein leichtes Unterfangen. Die „klassische“ Fragestellung in der Diskussion war und ist: Wer regiert das Internet und wer hat die Herrschaft über das System?
Internet Governance
Speziell für uns als Registrierungsstelle ist es besonders relevant, welche Key Player eine wesentliche Rolle in der Verwaltung des Internet spielen und wie wir diesen Prozess positiv unterstützen können. Daher beteiligen wir uns aktiv im Diskussionsprozess bei ICANN, der International Corporation for Assigned Names and Numbers. Bei ihr liegt die Verantwortung über das weltweite Domain Name System, die Basis der Adressierung im Internet. Beim Weltgipfel zur Informationsgesellschaft (WSIS), welcher jährlich in Genf (Schweiz) stattfindet, wurde folgendes gemeinsames Verständnis über Internet Governance verabschiedet:
„I-Governance sind Prinzipien, Regeln und Beschluss-verfahren für die Entwicklung und Nutzung des Internets, die von Regierung, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam entwickelt und angewendet werden.“
Zusätzlich gibt es aber viele weitere Aspekte, die unter den Begriff Internet Governance fallen und in verschiedenen Gremien besprochen werden: Dabei geht es um Meinungsfreiheit, um Menschenrechte, um Sicherheit, um Datenschutz, um den Zugang zum Internet, um technologische Standards und vieles mehr – also darum, wie das Internet die Gesellschaft quer durch alle Lebensbereiche verändert und wie mit diesen globalen Herausforderungen umgegangen werden soll.
Internet Governance Forum (IGF)
Auf internationaler Ebene haben die Vereinten Nationen 2006 die Weichen für das „Internet Governance Forum“ (IGF) gestellt, das seither jährlich stattfindet. Das Besondere dabei ist der sogenannte Multi-Stakeholder Ansatz: Staaten, internationale Organisationen, die Privatwirtschaft und die Zivilgesellschaft sind gleichberechtigte Teilnehmer. Dasselbe gibt es auf europäischer Ebene als „European Dialogue on Internet Governance“ (EuroDIG). Analog dazu haben sich in vielen Ländern nationale Internet Governance Foren gebildet. Sie erarbeiten auf Länderebene Stellungnahmen, die sowohl die nationale Politik unterstützen, als auch in die internationale Diskussion eingebracht werden. Auch sie funktionieren nach dem Multi-Stakeholder-Prinzip, bei dem alle Interessensvertreter mitmachen und ihre Position einbringen können. Mehr Informationen sind auf www.intgovforum.org zu finden.
In Österreich war es im September 2014 soweit: Auf Initiative des Bundeskanzleramts fand das erste Internet Governance Forum Austria (IGF) statt. Als Co-Organisatoren waren nic.at und die ISPA mit an Bord. Zahlreiche Stakeholder formulierten ihre Standpunkte und Erwartungen an das Forum, das – so der Wunsch aller – keine Eintagsfliege bleiben, sondern einen regelmäßigen Diskurs über verschiedenste Aspekte des Internets ermöglichen soll. Weiterführende Informationen zu IGF Austria sind auf www.igf-austria.at.